"Pro-Ökonom" - Ökonomie der Produktion und der Produktionssysteme
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„Pro-Ökonom”
Ökonomie der Produktion und der Produktionssysteme
Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Wertschöpfungskette Milch durch strukturspezifische Bewertungen und ökonomische Optimierungen innerhalb politischer Rahmenbedingungen
Die vorgesehene
vollständige Liberalisierung des Milchmarktes, zunächst innerhalb Deutschlands und
dann auf EU-Ebene im Jahr 2015, wird die derzeitigen, seit Jahren bestehenden
Produktionsstrukturen der Milcherzeugung und -verarbeitung aufbrechen. Um im
Wettbewerb der Milchregionen zu bestehen, muss es in Schleswig-Holstein
gelingen, zum einen den Rohstoff Milch in hoher Qualität und zu niedrigen
Kosten zu produzieren und das Absatzpotential der erzeugten Milchprodukte durch
innovative Marketingkonzepte zu sichern und zu erweitern. Dabei sind alle
Akteure der Wertschöpfungskette vom Milcherzeuger über die Verarbeitung bis zum
Verbraucher entsprechend zu berücksichtigen. Die Säule Ernährungswirtschaft
wendet sich dieser Fragestellung in vier aktuellen als auch innovativen
Forschungsprojekten zu. Auf Erzeugerebene werden die Vorraussetzungen für eine
erfolgreiche Positionierung der schleswig-holsteinischen
Milchproduzenten analysiert. Dabei wird die Problematik der Bestimmung ökonomischer Gewichte für den Gesamtzuchtwert vor dem Hintergrund einer zunehmenden Preisvolatilität beleuchtet. In diesem Zusammenhang sind wachstumshemmende Faktoren wie Liquiditätsbeschränkungen für Investitionen bei steigender Volatilität der Milchpreise sowie zunehmende Flächenkonkurrenz durch die stark wachsende Bioenergieerzeugung zu sehen. Um im EU-weiten Kontext als Milcherzeugungsregion bestehen zu können, ist es darum wichtig, Finanzierungskonzepte und Effizienzverbesserungen zu ermöglichen. Letztendlich wird die Effizienz der Milchproduktion in Schleswig-Holstein darüber bestimmen, ob die Betriebe im wachsenden Wettbewerb mit anderen Regionen bestehen werden. Darum sollen folgende Aspekte untersucht werden:
- Prognose ökonomischer Gewichte für den Gesamtzuchtwert unter Berücksichtigung zunehmender Preisvolatilität
- Rentabilität, Effizienz und Wettbewerbskraft der Milchproduktion in Schleswig-Holstein im europäischen Kontext
- Auswirkungen und Bestimmungsgründe des Handels von Milchlieferrechten
- Regionale Ausbreitung der Bioenergieerzeugung und deren Auswirkungen auf die Milcherzeugung in Schleswig-Holstein
Die Sicherung einer ausreichenden Menge des Rohstoffs Milch in optimaler Qualität ist für die Molkereien in Schleswig-Holstein ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Ebenso bedeutend sind die Zusammenhänge zwischen Verbraucher-, Großhandels- und Erzeugerpreisen, die ebenfalls in einem Projekt untersucht werden. Ein wesentlicher Punkt für die nachhaltige Aufrechterhaltung der Milchproduktion in Schleswig-Holstein und damit die Sicherung landwirtschaftlicher Arbeitsplätze ist die Frage, wie und in welchem Umfang innerhalb der Wertschöpfungskette ein generierter Mehrwert letztendlich auch dem Erzeuger zugute kommt.
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Das Zukunftsprogramm Wirtschaft wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. |